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Isla de Margarita
Der erste Eindruck versetzte uns in großes Erschrecken Nachdem die venezuelische Coastguard ihren Marinesoldaten Daniel bei uns abgesetzt hatten, hieß es Anker auf in Los Testigos, am 28.06.06, 08.20 Uhr. Bei einer leichten Brise ging es SW- wärts. Nach 15 sm verließ uns der Wind und wir mussten die restlichen 35 sm unter Maschine laufen. Vorbei an den Inseln von Los Frailes und schon sahen wir die I. d. Margarita vor uns. Um 17.15 Uhr fiel der Anker in der Bucht vor Porlamar. Am Abend trafen wir uns mit der Crew von „Nautica“,und „Tuulivei“ auf dem Katamaran „September“.
Eine ausführliche Belehrung über das Verhalten hier in Venezuela folgte. Mit betretenen Gesichtern saßen wir anschließend alle im Schatten der „Marina Juan“, nur aus ein em Dinghisteg bestehend und diskutierten über diese doch recht kriminellen Ausschweifungen des Landes. Gewisse Straßenzüge und Bezirke nicht mal bei Tageslicht wegen Überfällen betreten zu dürfen, war schon ein hartes Los. Beiboote und Ausrüstung am Schiff werden trotz dicker Ketten und Schlösser nachts gestohlen. Zum Glück haben wir nur einen 3 PS - Außenborder und ein nicht sehr komfortables Dinghi, so dass wir große Chance haben, nicht geschädigt zu werden.
Am Abend wurden wir etwas versöhnlicher, denn es überraschte uns ein herrlicher Sonnenuntergang. Bei der ersten Tour durch die Stadt Porlamar sahen wir dann tatsächlich an jeder Ecke Polizisten mit schusssicheren Westen am Körper. Größere Geschäfte wurden von privaten Sicherungsdiensten geschützt. Sehr wohl fühlten wir uns in unserer Haut wirklich nicht. Am folgenden Tag besuchten wir die Storage „Del Caribe“, um uns zu vergewissern, ob unsere Voranmeldung mit Vorauszahlung zum Kranen unseres Schiffes zum 10.08.06 steht. Schon beim Betreten des Büros fiel uns ein Stein vom Herzen. Der Name der Carpe Diem stand groß geschrieben, mit Datum des Heraushebens aus dem Wasser, auf der Pinnwand der Office. Also genauso wie wir es mit dem Leiter des Trockendocks vereinbart hatten. Jetzt erst konnten wir uns um unsere Flugtickets nach Deutschland kümmern. Diese Aktion war auch nicht ganz "ohne". Drei Reisebüros in Porlamar wurden von uns angelaufen und befragt. Beim ersten waren die Flüge unheimlich teuer, das zweite buchte nur über eine andere Agentur, aber beim dritten hatten wir dann Glück und wir bekamen von einem jungen Mann, mit ausgezeichneten Eglischkenntnissen, hervorragende Auskünfte. Am kommenden Freitag sollen wir ein Mail erhalten, welches beinhaltet, ob der Flug zum angegebenen Termin klappt oder nicht. Auch werden wir dann erst wissen wieviel er kosten wird. Die Tickets müssen in bar, mit Bolivars, der einheimischen Währung, bezahlt werden. Schon wieder ein Problem, denn wir haben keinerlei Bargeld mehr. Der Wechselkurs auf der Bank ist fast ein Drittel schlechter als auf der Straße. Man sollte sich doch nicht nur auf Scheckkarten verlassen, hier hilft nicht mal der Glaube an sie. Das Mail des Reisebüros kam bereits einen Tag später mit allen Fakten, die wir benötigten. Wie glücklich waren wir!
08.07.06 |